Konstantin Dibbern berichtet: „Am Anfang der rheinland-pfälzischen Sommerferien haben der SSV Ludwigshafen und der SFG Giulini vom 1.6. bis zum 16.6., ein gemeinsames, zweiwöchiges Fluglager beim Flugsport-Club Schwandorf veranstaltet.
Der Flugplatz liegt in einem Wald, welcher sich in einem Seengebiet befindet und ist somit von Tourismus umgeben. Schwandorf ist 30 Minuten von Regensburg und etwa eine Stunde von der tschechischen Grenze entfernt. Dies führte auch für Nicht-Flieger zu vielseitigen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten. Dankenswerter Weise hat der FLC Schwandorf den Teilnehmern seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, was im Wesentlichen einen Aufenthaltsraum, sanitäre Anlagen und eine Küche beinhaltete. Die anfallenden Dienste wie die Verpflegung und Reinigung des Clubheims wurden täglich von den Teilnehmern selbst übernommen.
Der offizielle Anreisetag war Samstag, 1.6., und wurde nach Ankunft gegen 16:00 Uhr zum Aufbauen der zahlreichen Zelte, für ein gemeinsames Abendessen und das abendliche Zusammensitzen am Lagerfeuer genutzt.
Da die wenigsten der etwa 30 Teilnehmer schon einmal in Schwandorf gestartet sind, musste am Sonntag erst einmal jeder einen Einweisungsflug mit einem Fluglehrer bestreiten. Zweck eines solchen Fluges ist die Einführung in die örtlichen Besonderheiten und das Erlangen der nötigen Orientierung.
Am Montag ging es dann ans Eingemachte. Die Wetterberichte sahen Sonntagabend nicht sehr spektakulär aus, doch der Tag ermöglichte Schnittgeschwindigkeiten von über 100 km/h und alle Piloten wussten am Abend begeistert von ihren Flügen zu berichten.
Der Dienstag war nicht so erfolgreich. Wegen großflächiger Abschirmung und kräftigem Wind konnten zwar keine großen Strecken erzielt, jedoch konnten längere Erkundungsflüge unternommen werden. Die Wetterberichte für die nächsten Tage sahen vielversprechender aus.
Mittwoch war brauchbar, aber nicht herausragend. Durch die zunehmend spürbare Warmluft, was sich zum einen auf die Wolkenbildung als auch auf die Thermik selbst auswirkte, wurde der Tag gegen Abend immer schwieriger. Dennoch waren Flüge von über 400 Kilometern möglich. Auch die Schulung kam nicht zu kurz, was sich durch mehrere Fünf-Stunden-Flüge bemerkbar machte. Ein solcher Flug ist ein wichtiger Meilenstein in der Ausbildung eines jeden Segelfliegers und sorgt immer für schöne Erinnerungen.
Am Donnerstag wurde beim morgendlichen Briefing entschieden, dass der offizielle Flugbetrieb nach dem Aufbau durch einen Besuch des Sees unterbrochen werden sollte.
Viele Schüler nahmen diese Möglichkeit wahr und nur wenige Streckenflieger blieben auf dem Flugplatz zurück. Wegen Problemen mit der Winde konnten jedoch auch diese erst nach 13:00 Uhr starten, was jedoch den Erfolg dieses Tages nicht bremste. Manche Piloten nutzten eine Konvergenz über dem Bayrischen Wald um Kilometer zu sammeln, andere blieben im flacheren Gelände und nutzten die auch hier kräftige Wolkenthermik für viele schöne Flüge.
Am Freitag waren sich alle Prognosen einig und somit war klar, dass es nicht fliegbar werden würde. Als Alternativprogramm war Kartfahren geplant, was sich anbot, da eine von Deutschlands größten Kartbahnen nur ein paar Kilometer vom Flugplatz entfernt. Nach einem zehnminütigen Qualifying und anschließendem Rennen konnte sich Konstantin gegen seinen Vater durchsetzen und gewann. Klaus wurde zweiter und Dominic dritter.
Samstag war die Thermik an sich war zwar nicht schlecht, nur wurde sie durch starken Wind zerrissen und schwer zu zentrieren, was das Vorankommen schwierig machte. Während die meisten Piloten eher lokale Flüge unternahmen, brach Peter Mangold zu einem größeren Flug auf. Um einen hohen Ligaschnitt zu erreichen holte er bis zum nördlichen Ende des Thüringer Waldes aus, um dann mit Rückenwind bis an die Tschechische Grenze zu rasen. Die Taktik ging auf, was sich in einem 113er Ligaschnitt zeigte.
Für den Folgetag waren schwere Gewitter vorhergesagt, weshalb direkt beim Briefing beschlossen wurde, dass die Flugzeuge abgebaut werden und kein Flugbetrieb stattfinden würde. So wurde der Tag mit aufräumen, am See liegen oder beim Kartfahren zuschauen verbracht.
Das Fluglager startete nun in die 2. Woche. Leider haben sich zu Beginn der 2. Woche viele der Teilnehmer aufgrund der Urlaubsplanung auf den Rückweg gemacht, sodass nur noch eine überschaubare Anzahl an Piloten in Schwandorf verblieben war – dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch.
Der Montag war vom Wetter her etwas verhalten. Aufgrund der schlechten Wetterprognose kamen leider keine Streckenflüge zusammen, jedoch Schulbetrieb zustande, was zu großer Begeisterung der Flugschüler führte, da sie nun einen weiteren Tag hatten, an dem sie in die Luft kommen konnten. Viele der Streckenflieger halfen am Flugbetrieb mit, sodass der Nachwuchs auf seine Kosten kommen konnte oder machten Tagesausflüge nach Regensburg und Tschechien.
Für den Dienstag war ein kleines fliegbares Wetterfenster vorhergesagt, was es für große Streckenflüge schwer machte. Natürlich war dies keine Motivationsbremse und am Morgen wurde fleißig aufgebaut. Am Ende vom Tag waren es gemischte Gefühle bei den Piloten. Viele hatten sich auf längere Flüge vorbereitet, jedoch waren es am Ende nur drei Piloten die Thermik fanden und dadurch länger fliegen konnten.
Es war leider absehbar, dass wir am Mittwoch vom Wetter nicht verwöhnt werden würden, sodass ein Alternativprogramm ausgearbeitet wurde. Diesmal stand Wassersport auf dem Plan. Die eine Gruppe machte sich auf zur Wakeboard-Anlage, um Wasserski und Wakeboard auszuprobieren, die andere fand ihren Spaß beim Kanufahren. Alle warteten nun auf den Donnerstag, den vermeintlich besten Tag der Woche.
Für Donnerstag sagten alle üblichen Flugwetterportale einen richtig guten Tag voraus. Am Ende war es zwar kein Hammer-, aber durchaus ein nutzbarer Tag, der allen Spaß und Freude bereitete. Dazu war dieser Tag für zwei unserer Flugschüler ein ganz besonderer, denn sie flogen ihren 50-Kilometer-Flug, welches die letzte große Herausforderung an die jungen Segelflugpiloten ist, bevor sie ihre praktische Prüfung antreten dürfen. Herzlichen Glückwunsch dazu!
Freitag, Tag der Abreise: Am Vormittag wurde noch fleißig Schulbetrieb gemacht, was einem unserer Flugschüler ermöglichte, seinen 1. Alleinflug zu bewältigen. Herzlichen Glückwunsch! Am Nachmittag stand nun Putzen auf dem Plan. Alle Räumlichkeiten des Flugsportclubs Schwandorf wurden wieder so hergerichtet wie wir sie vorgefunden hatten. Gegen Abend waren alle Dannstädter wieder in der heimischen Pfalz.
Der SSV Ludwigshafen und der SFG Giulini danken allen herzlich, die zu dem Gelingen des Fluglagers beigetragen haben, besonders dem FLC Schwandorf für seine Gastfreundschaft!“